- Rédigé par la classe 6C2 - Publié le 15 septembre 2022
One way Ticket, eine Reise ins Jenseits.
Dieses Semester hat sich die Klasse 6c2 mit dem Thema MobilitĂ€t auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang haben wir uns mit dem Ăbergang vom Leben in den Tod, sowie den verschieden Riten, Glauben und Traditionen befasst.
Der Tod
Wissenschaftlich gesehen ist der Tod das Ende des Lebens in einem Organismus. Jeden Tag sterben weltweit etwa 150.000 Menschen. Etwa zwei Drittel dieser Menschen sterben aus AltersgrĂŒnden. Einige Menschen glauben an die sogenannte Seele, die mit dem Körper verbunden ist und sich nach dem Tod vom Körper trennt und weiterlebt. In vielen religiösen, philosophischen und mythologischen Traditionen ist die Seele die körperlose Essenz eines Lebewesens.
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Feste und BrÀuche rund um den Tod
Afrika
In vielen Teilen Afrikas, beispielsweise in Ghana oder Benin, ist eine Beerdigung ein groĂes Fest des Lebens, ebenso wie eine Geburt oder eine Hochzeit. Oft kann das Fest problemlos mehrere Tage bis zu einem Monat dauern und je nach Ansehen und Status des Toten mehrere hundert GĂ€ste umfassen. In den meisten europĂ€ischen LĂ€ndern finden Trauerfeiern immer zeitnah dem Tod statt. In Westafrika jedoch können diese erst einige Wochen nach dem Tod stattfinden.
Die Kosten einer solchen Feier können oft bis zu einigen tausend Euro betragen, was fĂŒr die Ă€rmeren Gegenden in Afrika eine Menge Geld ist. Kann die Familie sich das Fest finanziell nicht leisten, werden sie von Verwandten und Nachbarn unterstĂŒtzt und es werden sogar Schulden aufgenommen.  Â
Indonesien
FĂŒr die indonesischen Toraja ist es eine Lebensaufgabe, sich um die Toten zu kĂŒmmern. Bei der Ma’Nene-Zeremonie holen die Angehörigen die mumifizierten Körper wieder aus ihren SĂ€rgen. In manchen Dörfern geschieht das jedes Jahr, in anderen nur alle sieben oder zehn Jahre. Die Angehörigen machen Selfies mit den Toten, betrachten die wertvollen Grabbeigaben und essen ein Festmahl.
Am nÀchsten Tag, einem Sonntag, gehen die Familien in die Kirche und die MÀnner danach zum Hahnenkampf. Fast alle Toraja sind Christen, aber die alten BrÀuche und ihr Glaube können gut nebeneinander existieren.
Die Himmelsbestattung
In den tibetischen und mongolischen Regionen gibt es die sogenannte Himmelsbestattung. Bei dieser Bestattungszeremonie wird die Leiche aufgeschnitten und von den Geiern gefressen. Tibeter haben besonderes GlĂŒck, wenn die Leiche des Verstorbenen vollstĂ€ndig gefressen wird.
Das Feuerritual Okuribi
Eine Tradition ist das Feuerritual Okuribi. Damit werden die Seelen der Verstorbenen bei ihrem ehemaligen Haus begrĂŒĂt. Am Ende des Festes werden sie durch ein âGeleitfeuerâ wieder ins Jenseits geschickt. Manche Japaner zĂŒnden an diesem Tag Laternen an und lassen diese dann schwimmen. Sie dienen als Wegweiser fĂŒr die Verstorbenen. Ebenso werden leuchtende Laternen an die GrĂ€ber gebracht. Die gröĂten Feuer werden in Kyoto entfacht.
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Der Tod im alten Ăgypten
Die Götter der Ăgypter
Die Zeit des alten Ăgypten begann etwa 3000 v. Chr. und endete mit der Griechisch-Römischen Zeit 395 n. Chr. Wie die Griechen und Römer, glaubten die Ăgypter an eine Reihe Götter. Die Bekanntesten von ihnen waren:
- Osiris war der Gott des Jenseits. Er war Herrscher des Totengerichts und gleichzeitig auch Isis Ehemann.
- Anubis war der Gott der Einbalsamierung und wachte ĂŒber den Wiegevorgang der Organe.
- Hathor war die Göttin der Liebe, Schönheit, Musik und des Tanzes. Der Name âHathorâ bedeutet âHaus des Horusâ.
- Hapi oder auch âVater der Götterâ genannt, wurde als Schöpfergott verehrt. Er war verantwortlich fĂŒr die Nilflut.
Hieroglyphen
Die Ăgypter erfanden auĂerdem eine der Ă€ltesten Schriften der Welt. Die Schreibweise in Hieroglyphen beherrschten die Ăgypter schon 3250 v. Chr. âHierosâ heiĂt âheiligâ und âGlypheâ ist etwas, das eingemeiĂelt wurde (Also heilige Zeichen, die auch âSchrift der Gottesworteâ genannt wurden. Diese wurden in Stein eingemeiĂelt). Hieroglyphen sind Schriftzeichen, die aus Bildern bestehen. Diese entwickelten sich ĂŒber Jahrhunderte und können fĂŒr einen Laut, eine Silbe oder ein ganzes Wort stehen. SpĂ€ter kamen aber auch Symbole fĂŒr Mitlaute hinzu.
Die Entzifferung dieser Schrift gelang im Jahr 1822, dank Napoleons Soldaten, die den Stein von Rosetta fanden. Auf diesem Stein stand derselbe Text oben in Hieroglyphen und unten in Altgriechisch. Da Altgriechisch damals bekannt war, konnte man die Hieroglyphen entziffern.
Bestattungsrituale
Die Bestattung der Ăgypter war eine lange Prozedur von Ritualen. NatĂŒrlich konnten sich damals nicht alle den Luxus einer umfangreichen Bestattung leisten. Einfache Bauern oder Arbeiter wurden einfach nur im Sand vergraben, aber wen man zum Beispiel ein mĂ€chtiger Pharao war, musste man einen Haufen Prozeduren ĂŒber sich ergehen lassen. Angefangen von der Mumifizierung und der Pilgerreise nach Abydos bis zum Fest mit Alkohol vor der Grabkammer.
Dabei spielt vor allem die Mumifizierung eine wichtige Rolle. Dieser Vorgang wurde in vier Teile eingeteilt:
- Das Entnehmen der Organe
- Das Waschen und Trocknen mit Salz
- Die Einbalsamierung und Einwicklung mit Leinen
- Das Zurechtmachen des Toten
Dieser Vorgang dauerte bis zu 7 Tagen. Nachdem der Tote mit einer Menge Grabbeigaben, wie wertvollem Schmuck und genug Essen fĂŒr die nĂ€chsten drei Jahre hinterlassen wurde, feierte man vor der Grabkammer, um dem Toten ein letztes Mal Nahe sein zu können. Bei diesen Festen war oft eine Menge Alkohol im Spiel.
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Tod in verschiedene Religionen/Kulturen
Buddhismus
Buddhisten glauben an die Wiedergeburt. Sie empfinden die stÀndige Wiedergeburt als eine leidvolle Erfahrung. Ihr Leben wird begleitet von den drei Wurzeln des Unheilsamen: Gier, Hass und Wahn. Daher ist ihr Ziel das Nirwana.
Hinduismus
Das Karma, das Gewicht der Handlungen, die wir im Laufe unseres Lebens begangen haben, hat einen starken Einfluss auf unser Schicksal. Wenn unser Karma negativ ist, wird unsere Seele in einem neuen Körper auf der Erde inkarniert. Wenn unser Karma positiv ist, wird unsere Seele als eine Gottheit inkarniert.
Islam
Es wird ein Todesengel beauftragt, die Seele des Verstorbenen am Tag des Todes zu begrĂŒĂen und zurĂŒckzuholen.
Im Falle eines “guten GlĂ€ubigen” ist der Engel sanft, wĂ€hrend dem UnglĂ€ubigen die Seele entrissen wird, ein Zeichen fĂŒr die Strafe, die ihn erwartet. Der Verstorbene bleibt dann bei Bewusstsein und kann hören, aber nicht mehr handeln und so ĂŒber Gut und Böse entscheiden.
Andererseits kann er immer noch von den guten Taten profitieren, die in seinem Namen getan werden: Anrufung Allahs, Pilgerfahrt nach Mekka, Teilen von Reichtum, usw.
Judentum
Im alten Judentum stellte man sich vor, dass der Mensch nach seinem Tod in eine Schattenwelt, die Scheol (Ś©ŚŚŚ) gelangt und weiterleben kann. FĂŒr einen streng glĂ€ubigen Juden ist es daher besonders wichtig in seinen Nachkommen weiterzuleben.
Ein Glaube aus Afrika
Viele Menschen in Afrika glauben an die Reinkarnation.
Ein Aberglaube ist der, dass ein nicht richtig angezogener Mann als VerrĂŒckter wiedergeboren wird. Der Tod bedeutet in Afrika nicht das Ende, sondern, dass der Verstorbene in der Natur und Umgebung noch gegenwĂ€rtig ist.
Christentum
Christen glauben daran, dass der tote Körper nach dem Tod zu Erde oder Asche wird. Doch die Seele des Menschen lebt weiter.
Im Christentum spielt das Jenseits eine zentrale Rolle und wird in Himmel und Hölle getrennt.
Je nachdem, wie man im Leben lebt, kommt man in die Hölle oder in den Himmel.
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Die Bestattung
Was sind Bestattungsrituale?
Eine Bestattung ist der Transport der Leiche oder der Asche eines Verstorbenen an einen bestimmten Ort in der Erde oder die Ausbringung der Asche in die Natur. Eine Bestattung schlieĂt in der Regel eine religiöse oder weltliche Trauerzeremonie ein.
1908 wurde einer der ersten gut erhaltenden Neandertaler von den BrĂŒdern Bouyssonie gefunden. Er wurde in einer Höhle in SĂŒdwestfrankreich gefunden, nahe La Chapelle-aux-Saints in der Region Limousine. Das Skelett war um 50000 Jahre alt und es hatte so gut wie keine SchĂ€den. Dieser Fund gab den Anlass zu glauben das auch die Neandertaler die Verstorbenen beerdigten.
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Welche Bestattungsarten gibt es?
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Die Toten werden auf einem Friedhof begraben
- Naturbestattung
Bestattung in der Natur: Luftbestattung, Baumbestattung, Seebestattung, Almwiesebestattung
Asche oder Urne werden der Natur ĂŒberlassen
- Feuerbestattung
Die Leiche wird mitsamt Sarg in einem Krematorium verbrannt
- Anonyme Bestattung
Der Tote bleibt anonym
Familie und Freunde sind nicht bei der Bestattung dabei
- Urnenbestattung
Die Asche des Verstorbenen wird in einer Urne aufbewahrt und beigesetzt
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Schlussfolgernd können wir feststellen, dass der Tod in unserer Gesellschaft heutzutage ein groĂes Tabuthema ist. Der Tod wird als beschĂ€mend und Ă€ngstigend empfunden. Die Gesellschaft in der wir leben huldigt der Jugend und der Schönheit, Alter und Tod werden oft verdrĂ€ngt. Anhand unserer Recherchen haben wir jedoch mit Erstaunen festgestellt dass in anderen Kulturen und Religionen der Tod ganz anders wahrgenommen wird.
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