Lycée Ermesinde

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Stäerkte viru Schwächten

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One way ticket

One way Ticket, eine Reise ins Jenseits.

Dieses Semester hat sich die Klasse 6c2 mit dem Thema Mobilität auseinandergesetzt. In diesem Zusammenhang haben wir uns mit dem Übergang vom Leben in den Tod, sowie den verschieden Riten, Glauben und Traditionen befasst.

Der Tod

Wissenschaftlich gesehen ist der Tod das Ende des Lebens in einem Organismus. Jeden Tag sterben weltweit etwa 150.000 Menschen. Etwa zwei Drittel dieser Menschen sterben aus Altersgründen. Einige Menschen glauben an die sogenannte Seele, die mit dem Körper verbunden ist und sich nach dem Tod vom Körper trennt und weiterlebt. In vielen religiösen, philosophischen und mythologischen Traditionen ist die Seele die körperlose Essenz eines Lebewesens.

 

Feste und Bräuche rund um den Tod

Afrika
In vielen Teilen Afrikas, beispielsweise in Ghana oder Benin, ist eine Beerdigung ein großes Fest des Lebens, ebenso wie eine Geburt oder eine Hochzeit. Oft kann das Fest problemlos mehrere Tage bis zu einem Monat dauern und je nach Ansehen und Status des Toten mehrere hundert Gäste umfassen. In den meisten europäischen Ländern finden Trauerfeiern immer zeitnah dem Tod statt. In Westafrika jedoch können diese erst einige Wochen nach dem Tod stattfinden.

Die Kosten einer solchen Feier können oft bis zu einigen tausend Euro betragen, was für die ärmeren Gegenden in Afrika eine Menge Geld ist. Kann die Familie sich das Fest finanziell nicht leisten, werden sie von Verwandten und Nachbarn unterstützt und es werden sogar Schulden aufgenommen.   

Indonesien
Für die indonesischen Toraja ist es eine Lebensaufgabe, sich um die Toten zu kümmern. Bei der Ma’Nene-Zeremonie holen die Angehörigen die mumifizierten Körper wieder aus ihren Särgen. In manchen Dörfern geschieht das jedes Jahr, in anderen nur alle sieben oder zehn Jahre. Die Angehörigen machen Selfies mit den Toten, betrachten die wertvollen Grabbeigaben und essen ein Festmahl.

Am nächsten Tag, einem Sonntag, gehen die Familien in die Kirche und die Männer danach zum Hahnenkampf. Fast alle Toraja sind Christen, aber die alten Bräuche und ihr Glaube können gut nebeneinander existieren.

Die Himmelsbestattung
In den tibetischen und mongolischen Regionen gibt es die sogenannte Himmelsbestattung. Bei dieser Bestattungszeremonie wird die Leiche aufgeschnitten und von den Geiern gefressen. Tibeter haben besonderes Glück, wenn die Leiche des Verstorbenen vollständig gefressen wird.

Das Feuerritual Okuribi

Eine Tradition ist das Feuerritual Okuribi. Damit werden die Seelen der Verstorbenen bei ihrem ehemaligen Haus begrüßt. Am Ende des Festes werden sie durch ein “Geleitfeuer” wieder ins Jenseits geschickt. Manche Japaner zünden an diesem Tag Laternen an und lassen diese dann schwimmen. Sie dienen als Wegweiser für die Verstorbenen. Ebenso werden leuchtende Laternen an die Gräber gebracht. Die größten Feuer werden in Kyoto entfacht.

 

Der Tod im alten Ägypten

Die Götter der Ägypter

Die Zeit des alten Ägypten begann etwa 3000 v. Chr. und endete mit der Griechisch-Römischen Zeit 395 n. Chr. Wie die Griechen und Römer, glaubten die Ägypter an eine Reihe Götter. Die Bekanntesten von ihnen waren:

  • Osiris war der Gott des Jenseits. Er war Herrscher des Totengerichts und gleichzeitig auch Isis Ehemann.
  • Anubis war der Gott der Einbalsamierung und wachte über den Wiegevorgang der Organe.
  • Hathor war die Göttin der Liebe, Schönheit, Musik und des Tanzes. Der Name ”Hathor” bedeutet “Haus des Horus”.
  • Hapi oder auch “Vater der Götter” genannt, wurde als Schöpfergott verehrt. Er war verantwortlich für die Nilflut.

Hieroglyphen

Die Ägypter erfanden außerdem eine der ältesten Schriften der Welt. Die Schreibweise in Hieroglyphen beherrschten die Ägypter schon 3250 v. Chr. “Hieros” heißt “heilig” und “Glyphe” ist etwas, das eingemeißelt wurde (Also heilige Zeichen, die auch “Schrift der Gottesworte” genannt wurden. Diese wurden in Stein eingemeißelt). Hieroglyphen sind Schriftzeichen, die aus Bildern bestehen. Diese entwickelten sich über Jahrhunderte und können für einen Laut, eine Silbe oder ein ganzes Wort stehen. Später kamen aber auch Symbole für Mitlaute hinzu.

Die Entzifferung dieser Schrift gelang im Jahr 1822, dank Napoleons Soldaten, die den Stein von Rosetta fanden. Auf diesem Stein stand derselbe Text oben in Hieroglyphen und unten in Altgriechisch. Da Altgriechisch damals bekannt war, konnte man die Hieroglyphen entziffern.

Bestattungsrituale

Die Bestattung der Ägypter war eine lange Prozedur von Ritualen. Natürlich konnten sich damals nicht alle den Luxus einer umfangreichen Bestattung leisten. Einfache Bauern oder Arbeiter wurden einfach nur im Sand vergraben, aber wen man zum Beispiel ein mächtiger Pharao war, musste man einen Haufen Prozeduren über sich ergehen lassen. Angefangen von der Mumifizierung und der Pilgerreise nach Abydos bis zum Fest mit Alkohol vor der Grabkammer.

Dabei spielt vor allem die Mumifizierung eine wichtige Rolle. Dieser Vorgang wurde in vier Teile eingeteilt:

  1. Das Entnehmen der Organe
  2. Das Waschen und Trocknen mit Salz
  3. Die Einbalsamierung und Einwicklung mit Leinen
  4. Das Zurechtmachen des Toten

Dieser Vorgang dauerte bis zu 7 Tagen. Nachdem der Tote mit einer Menge Grabbeigaben, wie wertvollem Schmuck und genug Essen für die nächsten drei Jahre hinterlassen wurde, feierte man vor der Grabkammer, um dem Toten ein letztes Mal Nahe sein zu können. Bei diesen Festen war oft eine Menge Alkohol im Spiel.

 

Tod in verschiedene Religionen/Kulturen

Buddhismus

Buddhisten glauben an die Wiedergeburt. Sie empfinden die ständige Wiedergeburt als eine leidvolle Erfahrung. Ihr Leben wird begleitet von den drei Wurzeln des Unheilsamen: Gier, Hass und Wahn. Daher ist ihr Ziel das Nirwana.

Hinduismus

Das Karma, das Gewicht der Handlungen, die wir im Laufe unseres Lebens begangen haben, hat einen starken Einfluss auf unser Schicksal. Wenn unser Karma negativ ist, wird unsere Seele in einem neuen Körper auf der Erde inkarniert. Wenn unser Karma positiv ist, wird unsere Seele als eine Gottheit inkarniert.

Islam

Es wird ein Todesengel beauftragt, die Seele des Verstorbenen am Tag des Todes zu begrüßen und zurückzuholen.

Im Falle eines “guten Gläubigen” ist der Engel sanft, während dem Ungläubigen die Seele entrissen wird, ein Zeichen für die Strafe, die ihn erwartet. Der Verstorbene bleibt dann bei Bewusstsein und kann hören, aber nicht mehr handeln und so über Gut und Böse entscheiden.

Andererseits kann er immer noch von den guten Taten profitieren, die in seinem Namen getan werden: Anrufung Allahs, Pilgerfahrt nach Mekka, Teilen von Reichtum, usw.

Judentum

Im alten Judentum stellte man sich vor, dass der Mensch nach seinem Tod in eine Schattenwelt, die Scheol (שאול) gelangt und weiterleben kann. Für einen streng gläubigen Juden ist es daher besonders wichtig in seinen Nachkommen weiterzuleben.

Ein Glaube aus Afrika

Viele Menschen in Afrika glauben an die Reinkarnation.

Ein Aberglaube ist der, dass ein nicht richtig angezogener Mann als Verrückter wiedergeboren wird. Der Tod bedeutet in Afrika nicht das Ende, sondern, dass der Verstorbene in der Natur und Umgebung noch gegenwärtig ist.

Christentum

Christen glauben daran, dass der tote Körper nach dem Tod zu Erde oder Asche wird. Doch die Seele des Menschen lebt weiter.

Im Christentum spielt das Jenseits eine zentrale Rolle und wird in Himmel und Hölle getrennt.

Je nachdem, wie man im Leben lebt, kommt man in die Hölle oder in den Himmel.

 

Die Bestattung

Was sind Bestattungsrituale?

Eine Bestattung ist der Transport der Leiche oder der Asche eines Verstorbenen an einen bestimmten Ort in der Erde oder die Ausbringung der Asche in die Natur. Eine Bestattung schließt in der Regel eine religiöse oder weltliche Trauerzeremonie ein.

1908 wurde einer der ersten gut erhaltenden Neandertaler von den Brüdern Bouyssonie gefunden. Er wurde in einer Höhle in Südwestfrankreich gefunden, nahe La Chapelle-aux-Saints in der Region Limousine. Das Skelett war um 50000 Jahre alt und es hatte so gut wie keine Schäden. Dieser Fund gab den Anlass zu glauben das auch die Neandertaler die Verstorbenen beerdigten.

 

Welche Bestattungsarten gibt es?

  1.  

Die Toten werden auf einem Friedhof begraben

  1. Naturbestattung

Bestattung in der Natur: Luftbestattung, Baumbestattung, Seebestattung, Almwiesebestattung

Asche oder Urne werden der Natur überlassen

  1. Feuerbestattung

Die Leiche wird mitsamt Sarg in einem Krematorium verbrannt

  1. Anonyme Bestattung

Der Tote bleibt anonym

Familie und Freunde sind nicht bei der Bestattung dabei

  1. Urnenbestattung

Die Asche des Verstorbenen wird in einer Urne aufbewahrt und beigesetzt

 

Schlussfolgernd können wir feststellen, dass der Tod in unserer Gesellschaft heutzutage ein großes Tabuthema ist. Der Tod wird als beschämend und ängstigend empfunden. Die Gesellschaft in der wir leben huldigt der Jugend und der Schönheit, Alter und Tod werden oft verdrängt. Anhand unserer Recherchen haben wir jedoch mit Erstaunen festgestellt dass in anderen Kulturen und Religionen der Tod ganz anders wahrgenommen wird.